Der nächste Urlaub ist in Planung, aber du weißt noch nicht, wo es hingehen soll? Vielleicht soll es dieses Mal ja etwas ganz Besonderes, etwas Ausgefallenes werden. Überall auf der Welt finden jedes Jahr außergewöhnliche Feiern und Festivals statt, die auch Touristen zum Mitfeiern und Staunen einladen. Von großen Farb- oder Tomatenschlachten bis hin zum gigantischen Eisskulpturenfestival bei -25° ist hier alles dabei. Wir haben für dich die zehn aufregendsten Feste aus aller Welt zusammengestellt.
Samba die ganze Nacht:
Karneval in Rio
Hier kann der Kölner Karneval einpacken: Der Karneval in der brasilianischen Hauptstadt Rio de Janeiro ist eines der größten und buntesten Feste auf der Welt. Mehrere tausend Menschen besuchen jedes Jahr das fröhliche Spektakel, das am Freitag vor Aschermittwoch beginnt. Anders als beim deutschen Karneval ziehen hier nicht einfach nur verkleidete Menschen durch die Straßen, rufen „Alaaf“ und werfen Kamelle: In Rio de Janeiro bilden die Sambaschulen prächtig kostümiert eine große Parade, in der die Sambatänzerinnen und -tänzer beeindruckende Choreografien zu heißen Sambarhythmen darbieten. Hier wird bis in die Morgenstunden ausgelassen getanzt, gesungen und gefeiert.
Das Fest der Farben:
Holi-Festival in Indien
Vom Holi-Festival hast auch du bestimmt schon einmal etwas gehört. Denn auch bis nach Deutschland hat sich der Trend des Festivals, bei dem alle Besucher auf ein bestimmtes Zeichen buntes Farbpulver in die Luft werfen und ausgelassen zu elektronischer Musik tanzen, verbreitet. Doch weißt du auch wo dieses Festival herkommt? Das Holi-Fest ist ursprünglich eines der ältesten Feste Indiens. Es beginnt am Vollmondtag des Monats Phalguna (bei uns im Februar oder März) und dauert bis zu zehn Tage. Fünf Tage nach Vollmond ist Rangapanchami. An diesem Tag fallen alle Schranken der Gesellschaft weg: Alter, Kaste, Geschlecht – all dies scheint vergessen. Während den ausgelassenen Feiern bestreut man sich gegenseitig mit buntem Pulver. Deshalb wird das Holi-Fest auch Fest der Farbe genannt.
Eine Stadt sieht rot:
Tomatina in Buñol
Die bisherigen Feste waren dir zu gewöhnlich? Dann dürfen wir dir das Tomatina-Fest – ohne Zweifel eines der verrücktesten Feste der Welt – vorstellen. Hier lässt der Name schon andeuten, worum es geht: Auf den Straßen der spanischen Kleinstadt Buñol treffen sich jedes Jahr am Mittwoch der letzten Augustwoche tausende Menschen aus der ganzen Welt zu einer großen Tomatenschlacht. Bereits vor dem Fest werden tonnenweise Tomaten am Straßenrand gelagert. Um 11 Uhr geht dann die große Tomatenschlacht los. Dabei kommt es zu regelrechten Tomatensaft-Flüssen, die durch die Straßen der Kleinstadt fließen. Das Fest hat keinen religiösen oder politischen Hintergrund: Über die Entstehungsgeschichte existieren viele Mythen, aber wo genau der verrückte Tomatenspaß herkommt ist unbekannt.
Lichter in der Dunkelheit:
Laternenfest in China
Etwas gemütlicher und romantischer geht es hingegen beim Laternenfest in China und Taiwan zu. Das Laternenfest ist dort eines der größten Feste und findet 15 Tage nach dem chinesischen Neujahr statt. Dort wird der erste Vollmond des Mondjahres gefeiert. An diesem Tag werden in vielen Städten Chinas und Taiwans riesige Laternenausstellungen veranstaltet, die die Dunkelheit des Winters vertreiben sollen. Hunderte prachtvolle Laternen in allen Farben und Formen können hier bewundert werden. Auch Tänze wie der Löwentanz, welcher symbolisch für Kraft und Stärke steht, und ein besonderes Festessen stehen hier auf dem Programm.
Eine Feier mit den Toten:
Día de Muertos in Mexiko
Tag der Toten: Klingt erst mal nach Trauer, statt nach einem aufregenden Fest. Aber genau das ist der Tag der Toten, der jedes Jahr am 31. Oktober in Mexiko zelebriert wird. Dort geistert die Legende umher, dass einmal im Jahr die Toten aus ihren Gräbern aufstehen und zu ihren Familien zurückkehren, um mit ihnen ein fröhliches Fest zu feiern. Deshalb werden im ganzen Land bunte Altäre aufgebaut und aufwändig mit Früchten, Kerzen und Seidenpapier verziert. Zudem werden für die Toten allerlei Köstlichkeiten aufgetischt: Zucker-Totenköpfe oder „pan de muerto“, ein süßes Brot, dürfen aber natürlich auch von den Lebenden gekostet werden. Auch Tanz und Musik dürfen bei diesem großartigen Fest natürlich nicht fehlen.
Märchenland aus Eis:
Eisskulpturenfestival in Harbin
Warm anziehen solltest du dich für Platz sechs unserer aufregendsten Feste der Welt: Auf bis zu -25° sinken in der chinesischen Stadt Harbin die Temperaturen im Winter. Ideale Bedingungen für das dort jährlich stattfindende Eisskulpturenfestival. Jedes Jahr im Januar und Februar erwartet die Besucher dort eine gigantische Stadt aus Schnee- und Eisskulpturen. Wie im Wunderland wirst du dich zwischen riesigen Schlössern, Häusern und Türmen nur aus Eis fühlen. Die Kunstwerke werden mehrere Meter hoch und in vielen verschieden Farben traumhaft beleuchtet und sorgen so für ein magisches Flair.
Partyspaß am fetten Dienstag:
Mardi Gras in New Orleans
Ähnlich wie beim Karneval in Rio de Janeiro – nur noch etwas wilder, verrückter und chaotischer – geht es jedes Jahr beim „Mardi Gras“ in New Orleans zu. Mardi Gras kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „fetter Dienstag“. Und der Name ist Programm: Vergleichbar mit dem Karnevalsfest in Deutschland findet am Dienstag vor der Fastenzeit noch einmal ein gigantisches Fest statt. Musik, Paraden, ausgelassene Partystimmung und natürlich Massen von Menschen treffen hier jedes Jahr aufeinander. Denn der Mardi Gras ist mittlerweile auch für Touristen ein sehr beliebtes Reiseziel geworden. Die prächtig geschmückten Paradewagen sind genau wie viele Besucher in Grün, Gold und Violett geschmückt, den offiziellen Farben des Festes. Grün für die Hoffnung, Gold für die Macht und Violett für die Gerechtigkeit.
Ausnahmezustand auf der grünen Insel:
St. Patrick’s Day in Irland
Wenn du schon einmal nach Irland fahren wolltest, dann solltest du dies unbedingt im März tun. Denn dann herrscht auf der grünen Insel absoluter Ausnahmezustand: Zu Ehren des Schutzpatrons des Landes, dem irischen Bischof Patrick, findet am 17. März alljährlich der St. Patrick’s Day statt. Grün ist an diesem Tag die vorherrschende Farbe: Neben grünen Kostümierungen werden mancherorts sogar Flüsse oder Bier grün gefärbt. Vor allem in Dublin, Irlands Hauptstadt, finden auch Tage vor und nach dem 17. März Konzerte, Paraden und viele weitere kulturelle Events statt. Wenn du dir dieses fröhliche Fest nicht entgehen lassen willst, vergiss nicht, einen grünen Pullover einzupacken.
Mit Flammen in den Frühling:
Fallas in Valencia
Märchenhafte Skulpturen von mehreren Metern Höhe kannst du auf dem spanischen Frühlingsfest „Fallas“ in Valencia sehen. Vom 15. bis zum 19. März werden die teils haushohen Skulpturen aus Pappmaché und anderen Materialien überall in der Stadt errichtet. In oft monatelanger Vorbereitung entstehen sehr aufwändige Bauten, die die Stadt in eine farbenfrohe Festmeile verwandeln. Meist stellen diese in sarkastischer Weise überspitzt Politiker dar oder machen auf bestimmte gesellschaftliche Missstände aufmerksam. Als Höhepunkt werden die Figuren am letzten Tag des Festes verbrannt.
Die Stadt in der Wüste:
Burning Man in Nevada
Unser letztes Fest führt dich an einen Ort, frei von gesellschaftlichen Konventionen: Einmal im Jahr erwacht die Wüste Black Rock im US-amerikanischen Nevada zum Leben: Beim Burning Man Festival treffen schrille Kostüme, ausgefallene Kunstwerke und alternative Musik aufeinander und bilden eine Woche lang ein Party-Spektakel der ganz besonderen Art. Hier feiern Hippies, Techno-Fans und kunterbunte Lebenskünstler eine Woche lang zusammen: Neben ausgestellten Kunstwerken gibt es hier verschiedene Performances, Theaterstücke und natürlich Musik zu bewundern. Der Höhepunkt des Festivals ereignet sich stets am sechsten Tag mit der Verbrennung einer Statue in Menschengestalt, dem Burning Man.
Fotos: Nanut Bovorn; PeopleImages; ferrantraite; Anadolu Agency / Kontributor; Andre Vogelaere; Vincent Isore/IP3 / Kontributor; Keren Su; Skip Bolen / Kontributor; PETER MUHLY / Freier Fotograf; Alexandre Fernandez Photographe; MIKE NELSON / Staff / Getty Images