Vor Jahrtausenden wurden im Schlern entlang der Felsformationen bedeutende Kultstätten errichtet. Den markanten Gebirgsformationen des Bergmassivs sollen mystische Kräfte innewohnen. Diese Kraftorte können Urlauber rund um die Santnerspitze erleben. Der Schlern ist ein Symbolberg, der nicht nur das Wahrzeichen von Südtirol ist, sondern auch Kultstätte und Kraftort. Auf 2564 Metern Höhe fanden dort heidnische Rituale statt, die berühmt-berüchtigten Schlernhexen tanzten dort. Heute ist er ein beliebtes Wanderziel. Um den Berg ranken sich viele Sagen. Die mystischen Kraftorte der Region liegen alle im Schlernschatten. Die imposante Felsformation des Berges verzaubert die Besucher und zieht sie in seinen Bann. Doch was ist das Besondere an einem Kraftort?
Spürbarer Zauber, belebende Atmosphäre – das macht einen Kraftort aus
Kraftorte sind ganz besondere Orte, die sich positiv auf die Psyche auswirken. Sie sind belebend und stärkend, beruhigend und bewusstseinserweiternd. Esoterischen Vorstellungen zufolge geht diese Wirkung auf Energieschwingungen und besondere Erdstrahlung zurück. Diese feinstofflichen Energieströme sind messbar, allerdings sind die wissenschaftlichen Methoden für die Messungen nicht wissenschaftlich belegt. Wissenschaftlich belegt ist hingegen, dass es an solchen Kraftorten Biofelder gibt, die das vegetative Nervensystem positiv beeinflussen. Kraftorte gibt es überall, doch in Bergregionen gibt es mehr davon als in flachen Regionen. Viele Kraftorte liegen mitten in magischen Berglandschaften, wie Stonehenge in Großbritannien, die Nazca-Linien in Peru oder Ayers Rock in Australien. Auch ohne etwas von diesen Energiefeldern zu wissen, üben solche Plätze eine große Faszination aus. Es sind oft Plätze der Stille, denen sich kaum jemand entziehen kann, weil die Landschaften einfach atemberaubend schön sind. In einem Hotel oberhalb von Seis am Schlern ist die Kraft der Region gut zu spüren und gleichzeitig ist es möglich die imposanten Berge zu bewundern.
Kunstwerke der Natur
Für die Seiser Alm, die Dolomiten, das imposante Schlernmassiv und die beiden charakteristischen Gipfel Langkofel und Plattkofel gibt es viele schöne Worte, um sie zu beschreiben. Auch die markanten Rosszähne und viele weitere Bergriesen haben schon viele Schriftsteller inspiriert. Dort findet jeder einen Platz zum Wohlfühlen und viele Aktivitäten für eine kurzweiligen Urlaub.
Ein Aufstieg zum Schlern ist beispielsweise eine schöne Wanderung. Im Seiser Zentrum startet die Tour. Zunächst geht es nach Bad Ratzes, entweder den Schildern folgend wandern oder mit Bus Nummer 15 hinfahren. Ab Bad Ratzes geht es über den Weg Nummer 1 am Frötschbach entlang und dann steile Waldhänge hinauf bis zur Schlernbödelehütte. Zum Schlernhaus geht es nach einer Waldquerung rechtsherum. Die Serpentinen sind sehr steil. Vom Schlernhaus aus sind es noch etwa 20 Minuten bis zum Petzgipfel, für den Rückweg einfach denselben Weg nehmen.
Der Laranzer Wald
Der Laranzer Wald ist wie ein mystischer, geheimnisvoller Märchenwald. Er liegt zwischen Seis und Telfen. Die Wanderung durch den Wald gibt Kraft und Ruhe und ist eine Inspiration für die innere Einkehr. Der Hügel war schon zu Ötzis Zeiten besiedelt. Davon geben heidnische Opferstätten am Rungger Egg und Wallburgen Zeugnis. Die leichte Wanderung führt zur Königswarte, von wo aus der Ausblick beeindruckend ist. Ein anderer Rundweg führt zum Katzenlochbühl, wo ebenfalls uralte Kultstätten zu finden sind, die die Urkraft des Waldes widerspiegeln.
Mystische Ruinen
Tief im Wald verborgen stehen die Burgruinen von Hauenstein und Salegg am Fuß der Santner-Felsformation, die schroff aufragt. Oswald von Wolkenstein ist einer der bekanntesten Dichter und Minnesänger aus Südtirol. Er residierte einst auf der Burg Hauenstein. Einer Legende zufolge sind die Burgen Hauenstein und Salegg über unterirdische Wege miteinander verbunden. Rund um die Ruinen gibt es viele abenteuerliche Erzählungen. Auch wenn nur noch Ruinen übrig sind, strahlen die beiden Orte eine besondere mystische Kraft aus.
Alte christliche Kultstätten
Das Kirchlein St. Vigil findet erstmal 1260 Erwähnung. Sehr wahrscheinlich steht die kleine Kirche auf einer alten Kultstätte der Christen. Bei diesem Kirchlein ist ein besonderes Phänomen zu beobachten, und zwar jedes Jahr zum Herbst- und Frühlingsanfang. Denn am 21. März ist der Schlernschatten ein letztes Mal über dem Kirchendach zu sehen, bis er am 23. September wieder zurückkehrt. Auch kurios ist, dass an der kleinen Kirche eine Quelle entspringt, die nur in Mai und Juni Wasser führt. Keiner weiß genau, wo dieses Wasser herkommt.
Die kleine Kirche St. Valentin liegt oberhalb von Seis mitten in blühenden Wiesen. Der Ausblick auf den Schlern ist von dort aus einzigartig. Diese kleine Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist noch gut erhalten und auch für Freunde von historischer Kunst eine Augenweide, denn die Fresken sind noch gut erhalten. Auch hier gibt es eine kuriose Geschichte. Im Jahr 1260 gab es einen mächtigen Bergsturz. Danach fanden die Bewohner einer geheimnisvolle Glocke, die nach St. Valentin gebracht wurde. Der Legende zufolge hat sie ein tobender Stier freigescharrt. St. Valtentin heißt im Volksmund auch Pfolten, weshalb die Blocke den Beinamen „Pfoltener Stier“ trägt. Wenn die Glocken läuten, ist das eine Warnung an die Bewohner, dass ein Unwetter naht, was den Schlernhexen gar nicht gefällt.
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