Kreta: Die schönsten Highlights der griechischen Insel

Willkommen – kalos IRTHATE

Die Griechen sind ein herzliches, aufgeschlossenes und gastfreundliches Volk. Hörst du ein freundliches „kalos IRTHATE“, was wörtlich übersetzt „gutes Kommen“ in seiner Bedeutung aber „Willkommen“ heißt, dann bist du stets herzlich willkommen. Kreta oder Kriti, wie die Griechen die Insel nennen, ist nach Sardinien, Sizilien, Korsika und Zypern die fünftgrößte Insel im Mittelmeer. Die Insel ist mit über 8.000 Quadratmetern außerdem die größte Insel Griechenlands. In Kreta leben circa 6.000 Einwohner. Da Kreta eine der südlichsten Insel des europäischen Mittelmeers ist, scheint die Sonne an 300 Tagen im Jahr.

Kreta ist eine der am meisten besuchten Insel von Griechenland. Nicht zu Unrecht, denn sie hat wirklich viel zu bieten: Fantastische Strände, alte, urige Städte, malerische Bergdörfer, eine beeindruckende Landschaft, historische Stätten, ehrwürdige Klöster und eine hervorragende touristische Infrastruktur.

Kreta ist bekannt für seine ausgezeichnete Küche und den Ziegenkäse. Sofern du also keine totale Abneigung gegen Ziegenkäse hast, musst du den unbedingt probieren. Am besten schmeckt er bei einem Glas Wein am Abend auf dem Platia. Das ist der zentrale Platz, wo sich traditionell die Einheimischen abends treffen. Denn der Grieche isst gewöhnlich zum Mittag zu Hause und abends im Restaurant oder in einer Bar auf dem Platia. In Griechenland ist es nicht ungewöhnlich, wenn du in einer Bar sitzt und dir von nebenan die Pizza holst. Zum Frühstück essen die Griechen übrigens eher wenig, einen kleinen Kuchen oder einen Keks, nur der Kaffee darf nicht fehlen.

Wenn du Lust hast, dann nimm dir einmal Zeit, setze dich in eine Ecke und beobachte einfach die Leute, wie sie lachen und scherzen, absolut relaxt den Tag verbringen. Es ist das absolute Kontrastprogramm zum mitunter hektischen Leben in Deutschland. Aber du bist ja nicht nur hier, um die griechische Lebensart zu studieren, du willst auch etwas sehen. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vor und erzählen dir etwas über deren Geschichte.

Der minoische Palast von Knossos

Der minoische Palast von Knossos

Der Palast von Knossos ist eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten der Insel. Das wichtigste Zentrum der antiken Zivilisation befindet sich fünf Kilometer südöstlich von Heraklion. Heraklion wird übrigens von den Griechen als Iraklio bezeichnet und ist die Hauptstadt von Kreta. Der Palast steht auf dem Kefala-Hügel zwischen Olivenhainen, Weinbergen und Zypressen, neben dem Fluss Katsambas.

Die Palastanlage aus der minoischen Zeit war in der Antike das Herzstück der Insel. In der griechischen Mythologie war der Ort Knossos der Regierungssitz von König Minos, den damaligen Herrscher über Kreta. Minos Eltern waren Zeus und Europa. Als Zeus sich in Europa verliebte, verwandelte er sich in einen goldenen Stier und verführte sie. Anschließend schaffte er Europa auf die Insel Kreta, wo sie ihm drei Söhne schenkte, Minos, Sarpedon und Rhadamanthys. Als Minos König wurde, ließ er eine gewaltige Flotte bauen. Er glaubte so sehr an die Stärke seiner Flotte, dass er sich weigerte, eine Schutzmauer um die Stadt zu bauen.

Kehren wir der Mythologie den Rücken und beschäftigen uns wieder mit der Geschichte der antiken Stadt Knossos. Der kretische Geschäftsmann und Amateurarchäologe Minos Kalokairinos stieß erstmals im Jahre 1878 auf die Ruinen. Auch der berühmte Archäologe und legendärer Entdecker von Troja Heinrich Schliemann war hier tätig. Er legte einen Teil des Palastes frei. Da er den Preis für die archäologische Fundstelle als zu hoch betrachtete, kaufte er sie nicht. Sir Arthur Evans erwarb im Jahre 1900 die historische Stätte und begann erneut mit den Ausgrabungen. Unter seiner Aufsicht dauerten die Ausgrabungen fast 40 Jahre und gaben der Fundstätte ihr heutiges einzigartiges Aussehen. Arthur Evans arbeitete mit sehr unkonventionellen Methoden. Hielt er ein Gebäudeteil für uninteressant oder bedeutungslos, demontierte er es und reparierte mit den Steinen die Gebäude, welche er für wichtiger hielt.

Thronzimmer Knossos

Der Komplex zählte fast tausend Gebäude für verschiedene Zwecke. Die Anlage ist durch kleine Gänge sowie Treppen miteinander verbunden und sieht somit wie ein großes Labyrinth aus. Zu den sehenswertesten Zimmern im Palast gehört sicher das königliche Thronzimmer, wo der ausgefallene Thron des Königs Minos zu sehen ist. Er stammt aus dem 17. Jahrhundert v. Chr. und ist aus Alabaster gefertigt.

Die Gemälde und Fresken mit verschiedenen Motiven, von Tieren, Pflanzen, mystischen Kreaturen und Menschen sind ein Zeugnis dafür, wie talentiert Künstler damals gearbeitet haben. Die echten Gemälde und Fresken befinden sich übrigens im Archäologischen Museum in Heraklion. Die bekanntesten Fresken sind der “Delfinfresko“, der “Lilienprinz und sowie das “Stierüberspringen“.

Stierüberspringen Fresko

Ein Tipp zum Schluss: Im Sommer ist es oft sehr heiß, außerdem ist die Anlage gut besucht. Daher empfehlen wir, deinen Besuch gleich am Morgen so gegen 8:00 Uhr zu beginnen. Ein professioneller Guide wird dir natürlich noch mehr erzählen und du bekommst tiefe Einblicke in die minoische Geschichte und Kultur.

Die Samaria-Schlucht – eine majestätische Königin der Natur

Samaria Schlucht

In den weißen Bergen findest du die Schlucht von Samaria, welche zu den herausragendsten Naturräumen auf unserem europäischen Kontinent gehört. Mit 16 Kilometern ist die Schlucht eine der längsten in Europa, befindet sich im einzigen Nationalpark der Insel und verspricht entlang des gesamten Wegs unvergessliche Ausblicke.

Was viele Touristen an der Samaria-Schlucht bewundern, sind die wechselnden Eindrücke. Das Gebiet war über Jahrtausende besiedelt, du siehst kleine Kirchen, die Reste von verlassenen Dörfern, byzantinische Gebetshäuser sowie venezianische Burgen.

Die Wandertour beginnt mit einem Abstieg. Aber Achtung! Der Serpentinenweg ist nur an einigen Stellen mit einem Handlauf gesichert. Falls du Knieprobleme hast, nimm dir Zeit und halte dich gut fest. Für die anspruchsvolle Wanderung brauchst du, je nach Fitness 4 bis 7 Stunden. Denke an bequeme Schuhe und nimm dir lieber genügend zum Trinken mit. Wenn du die Natur genießen möchtest, kannst du auch einen Tag inklusive Picknick einplanen.

Die reizende Stadt Chania mit dem venezianischen Hafen

Chania mit dem venezianischen Hafen

Das Wahrzeichen der Stadt ist der venezianische Hafen, der in den Jahren 1320 bis 1356 gebaut wurde. Wenn du durch die verwinkelten, kleinen Gassen Chanias schlenderst, wirst du den Flair dieser Stadt nicht so schnell vergessen. Chania ist lebendig und einzigartig. Teile der historischen Altstadt sind verkehrsberuhigt, die venezianischen Herrenhäuser wurden restauriert und sind teilweise zu Hotels umgebaut. Du kannst auch türkische Spuren erkennen, wie ein Minarett oder türkisches Mauerwerk. Es lohnt sich auf jeden Fall, eines der charmanten Restaurants und Tavernen zu besuchen. Orte am Meer werden mit frischem Fisch von den einheimischen Fischern beliefert, so dass die Liebhaber von Fischgerichten voll auf ihre Kosten kommen.

Wenn du durch die Gässchen flanierst, wirst du auch noch traditionelles Handwerk finden. Am Hafen gibt es einige Tauchschulen, bei denen du deinen Tauchschein machen oder Ausrüstung leihen kannst. Du kannst aber auch einen Schiffsausflug buchen, hierfür gibt es zahlreiche Anbieter. Unbedingt solltest du beim Stadtbummel zur Markthalle schlendern. Sie ist eine Kopie der Markthalle von Marseille und wurde im Jugendstil gebaut. Der Besuch des Marinemuseums mit Schiffsmodellen lohnt sich, Historiker kommen sicher im archäologischen Museum auf ihre Kosten. Falls du Schmuck magst, dann wirf einen Blick auf den angebotenen venezianischen Goldschmuck. Das kretische Olivenöl ist nicht nur ein nettes Mitbringsel. Gourmets werden es sich nicht nehmen lassen, das Öl selbst zu probieren.

Das Kloster Arkadi – Symbol der Freiheit

Kloster Arkadi

Das entzückende Kloster Arkadi ist eines der bekanntesten Klöster auf Kreta. Es sind aber nicht nur die alten Klostergebäude, die faszinieren, sondern auch die Geschichte des Klosters. Es gilt als Symbol der Freiheit und war früher das Zentrum des Widerstandes gegen die grausamen türkischen Besatzer. Im Jahr 1866 fand der blutige Widerstandskampf statt, bei dem fast 1.000 Frauen, Kinder und Männer ihr Leben ließen, als sie selbst das Pulvermagazin im Kloster anzündeten.

Das nebenstehende Museum erinnert heute an den Märtyrertod der Freiheitkämpfer. Nebenan siehst du die venezianische Barockkirche mit einem offenen Glockenturm, welcher früher auf dem 100-Drachmen-Schein abgebildet war. Vergiss nicht, das Refektorium neben dem Pulvermagazin zu besuchen, hier kannst du sogar noch die Kampfspuren an den Möbeln sehen.

Die Griechen mögen auch heute noch die Türken nicht sonderlich. Daran ist nicht nur die 400 Jahre dauernde türkische Besatzung Schuld. Der Kampf um die Inseln und Bodenschätze ist aktuell sehr real und hoffentlich mit friedlichen Mitteln lösbar.

Matala und die Wohnhöhlen

Matala und die Wohnhöhlen

An der südlichen Küste der Insel gibt es ein kleines, aber sehr sehenswertes Dorf mit dem schönen Namen Matala. Neben der Schönheit des Dorfes findest du die neolithischen Wohnhöhlen, die es nur hier zu sehen gibt. In der griechischen Mythologie war Matala der Platz, an dem Zeus in seiner imposanten Stiergestalt mit der entführten phönizischen Prinzessin Europa landete.

Es ist schon amüsant, in der Mythologie war es eine Prinzessin, die hier lebte und in den 60er Jahren die Hippies: In den Wohnhöhlen siedelten sich in 1960er Jahren Hippies aus der ganzen Welt an, um eine große Kommune zu gründen. Darunter waren auch viele junge Amerikaner, welche die Teilnahme am Krieg gegen Japan verweigerten.

Traumhafte Strände – Geheimtipps

„Ich bin ziemlich reif für mein Alter. Zwar nur reif für Urlaub am Meer, aber immerhin.“ Ja Urlaub am Meer, da will man auch baden. Deshalb verraten wir dir nun unsere Geheimtipps der schönste Strände der Insel.

Bálos Beach

Bálos Beach
Der Bálos Beach ist mit Sicherheit einer der schönsten Strände auf Kreta, er liegt ganz im Nordwesten von Kreta. In der türkisfarbenen Lagune von Balos ist eine der schönsten Küsten- und Badelandschaften der Insel.

Palmenstrand von Preveli

Palmenstrand von Preveli

Den schönsten Palmen-Strand auf Kreta findest du im Süden: der Preveli Beach. Hier wachsen exotische Palmen, weil viel Süßwasser aus den Flüssen ins Meer fließt und für ein tropisches Flair sorgt.

Vai Beach

Vai Beach

Es gibt noch einen weiteren wunderschönen Palmenstrand, den Vai Beach. Hier kannst du dich so fühlen, als wärst du wirklich in Thailand oder der Karibik – es ist unglaublich.

Übrigens: Du findest am Vai Beach extrem seltene Palmen, die nur noch an einigen wenigen anderen Stränden auf Kreta vorkommen.

Strand von Falassarna

Strand von Falassarna

Den Strand von Falassarna solltest du ebenfalls besuchen. Er liegt rund eine Autostunde von Chania entfernt und ist gut erreichbar. Der Strand ist etwa einen Kilometer lang und circa 150 Meter breit und mit seinem flach abfallenden Wasser super für Kinder geeignet.

Elafonisi Beach

Elafonissi Beach

Ebenfalls bekannt und beliebt ist der Elafonisi Beach nicht nur wegen seiner rosa Färbung, sondern auch wegen seines paradiesischen Flairs. Er befindet sich am südwestlichen Ende der Insel. Die Fahrt dauert also ein bisschen länger, aber es lohnt sich. Es ist ideale Ort, um entspannt zu relaxen und die Kinder spielen zu lassen.

Ausflüge zu den malerischen Nachbarinseln

Kreta hat schon viel zu bieten. Die Nachbarinseln sind aber auch nicht zu verachten, denn sie locken mit Abenteuern und interessanten Ausflugszielen.

Die bewohnte Insel Gavdos ist der südlichste Zipfel Europas. Die unbewohnten Inseln Hrissi, Gaidouronissi, Paximadia, Koufonisia, Dia und Gramvoussa sind super für Tagesausflüge geeignet.

Auch die Kykladeninseln Thira und Santorini sind in der Nähe. Zu allen Inseln werden Tagestouren angeboten.

Die Tour zum Strand Elafonisi ist ebenfalls ein sehr beliebter Ausflug. Die Mini-Insel westlich der Insel ist unter Naturschutz gestellt. Ein idealer Ort, um abseits des Trubels Ruhe und Entspannung zu finden.

Oder wie wäre es mit einer Tour auf die kleine Insel Chrysi? Die Insel liegt rund acht Seemeilen vor Ierapetra. Die kleine Insel steht unter Naturschutz und besitzt einen natürlichen Zedernwald. Der Strand der Insel hat absolut karibisches Flair. Auf dieser unbewohnten Insel darf man übrigens nicht übernachten. Aber ein Tagesausflug lohnt sich unbedingt, denn die Schönheit dieser Insel ist ein Traum.

Chrysi

Das heiße Nachtleben auf Kreta

Kreta ist eine etablierte Partyinsel. Viele kommen nur hierher, um es mal so richtig krachen zu lassen. Somit ist es kein Wunder, dass es so viele Strandbars, Bars, Clubs und Diskotheken gibt.

Einige Destinations auf der Insel sind berühmt berüchtigt für ausgelassene Partyferien und besonders beliebt bei Teenagern, Sportmannschaften und Abschlussklassen. In der Saison von Mai bis Oktober sind alle Bars und Clubs geöffnet.

 

Alle Kreta-Highlights haben wir dir hier nochmal auf unserer Karte zusammengefasst:

Wir haben dir einige der schönsten Sehenswürdigkeiten von Kreta vorgestellt, aber es waren bei weiten nicht alle. Es lohnt sich, die Insel selbst mit einem Mietwagen zu erkunden und immer wieder neue Highlights zu entdecken. Du wirst merken, was schon Goethe wusste: „Das freie Meer befreit den Geist.“

 

Fotos: markus thoenen, vladimircaribb, AntonChigarev, Pecold, proslgn, Freesurf, Cezary Wojtkowski, Henry Czauderna, Lucian Bolca, Jeanne Emmel, dziewul, milda79, Zakhar Marunov, gatsi / stock.adobe.com

Melanie Bojko
Melanie Bojko
Melanie Bojko bringt als Chefredakteurin der AJOURE´ ihre Expertise und Leidenschaft für Inhalte und Trends in die Medienwelt ein. Neben ihrer redaktionellen Tätigkeit leitet sie die Marketing-Agentur NEBO marketing GmbH, wo sie ihre Fachkenntnisse in praktische Marketingstrategien und -lösungen umsetzt. Berlin, die pulsierende Hauptstadt, ist ihr Zuhause, wo sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt. In ihrer Freizeit taucht Melanie gerne in die Welt der Bücher ein und hat eine Vorliebe fürs Reisen, um neue Kulturen und Orte zu entdecken.

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