Japan- Das Land das niemals schläft
Konnichiwa Nippon- Hallo Japan!
Es ist 5 Uhr morgens, doch bei mir herrscht keine Spur von Müdigkeit. Mein von Adrenalin durchfluteter Körper macht sich auf meine Fahrt zum Flughafen bereit. Ihr fragt euch wohin die Reise geht? Nach Japan- ins Land der aufgehenden Sonne, oder wie ich es lieber nenne, das Land, das niemals schläft.
Meine Tasche fest an mich gepresst betrete ich das Flugzeug, das mich in meine neue Heimat für 4 Monate bringen wird. Ihr wollt bestimmt wissen was ein kleines Mädchen wie ich 4 Monate lang in der Welt Metropole Tokyo zu suchen hat! Die Antwort darauf lautet, dass ich dort ein Praktikum absolvieren werde und somit komplett in den Tokioter Alltag eintauchen werde.
Der Flug geht schnell vorüber durch die ganze Aufregung und die tausend Gedanken die durch meinen Kopf schwirren. Nun ist es soweit, ich setze das erste Mal meinen Fuß auf japanischen Boden. Ich werde regelrecht erschlagen von den vielen Schildern, fremden Zeichen und Menschen. Vor Schreck schnürt sich meine Kehle zu, denn ich habe keine Ahnung wie ich mich durch den ganzen Dschungel von Informationsüberflutungen zu meinem Apartment kämpfen soll. Erst einmal tief durchatmen und wieder einen klaren Kopf bekommen denke ich mir , denn aufgeben oder den Kopf in den Sand stecken gehört nicht zu meiner Natur und auf einmal entwirrt sich der Zeichen-kauderwelsch vor meinen Augen und ich erkenne, dass die Schilder auch mit englischer Schrift beschrieben sind. Es ist also eine Leichtigkeit vom Flughafen mit Hilfe des japanischen Bahnnetzes zu meiner Wohnung zu finden. Alles ist erstklassig ausgeschildert und die Passanten sind bereit mir weiter zu helfen wenn ich nicht mehr weiter weiß.
Als der Schlüssel im Schloss klickt und die Tür zu meinem neuen Zuhause aufschwingt, erfüllt mich das ein bisschen mit Stolz, denn eins ist klar, die erste Prüfung habe ich gemeistert.
Mein Apartment liegt im Stadtteil Shinjuku, einer der belebtesten Stadtteile Tokyos. Wenn man die Tür verlässt, befindet man sich direkt im Herzen der Stadt und spürt das aufgeweckte, pulsierende Leben. In Tokyo läuft alles etwas schneller, aber auch geregelter. Menschenmassen strömen durch die Straßen, wie ein reißender Fluss und auf eine gute Art und Weise wird man davon mitgerissen.
Meine nächste Mission wird es sein, etwas zu Essen zu finden, denn nach der ganzen Aufregung meldet sich mein Magen mit einem empörten knurren. Eins ist sicher, in Tokyo gibt es für jeden Geschmack etwas und fast jeder neue Schritt trägt einen vor ein neues Restaurant. Das erste Lokal, das meine Aufmerksamkeit erregt ist ein kleiner Laden an der Ecke. Es gibt keine Eingangstür sondern zwei mit Schriftzeichen beschriebene Stoffplanen, durch die man hindurch gehen muss. Mit einem freundlichen japanischen Satz, der für mich zu dieser Zeit noch keinen Sinn ergibt, werde ich begrüßt und sofort an einen Tisch geführt. Mir wird ein heißes Tuch gereicht, mit dem ich mir die Hände säubern kann und eine Kanne mit heißem, grünen Tee an den Tisch gebracht. Das gehört zum japanischen Service und ist in jedem Restaurant kostenlos. Da in jeder japanischen Speisekarte die Speisen mit Bildern abgebildet sind, ist es ein Leichtes für einen „nicht-japanisch-Sprechenden“ sich etwas Leckeres rauszusuchen. Ich habe mich für das Lieblingsgericht eines jeden Japaners entschieden: „Ramen“, das ist eine Art Nudelsuppe mit vielen verschiedenen Zutaten. Wohlig warm durchströmt die warme, würzige Suppe meinen Hals und ich finde das erste Mal Ruhe nach dem 20 Stündigen Reisemarathon. Ich bin endlich dort.
In Japan, dem Land, das so viel verspricht und so geheimnisvoll wirkt. Ich kann es gar nicht erwarten mehr über diese Insel zu erfahren. Erschöpft falle ich an diesem Abend in mein Bett, bereit am nächsten Tag diese aufregende Stadt zu erforschen…
Foto: iordani, Jeffrey / stock.adobe.com; Laura Sold für Ajoure Travel