Die Top 10 Sommer Hotspots Berlins

Die Atmosphäre in Berlin ist wie komplett ausgetauscht, sobald der Sommer meist schlagartig und ohne jegliche Vorwarnung ausbricht. Bewohner und Besucher der Stadt präsentieren sich plötzlich gerne leicht bekleidet in der Öffentlichkeit.

Nicht nur jedes Café, sondern auch fast jeder „Späti“ (Spätverkaufskiosk) stellt sofort so viele Tische und Stühle nach draußen wie nur irgend möglich. In den Parks und Grünanlagen drängeln sich Angehörige aller Altersklassen und Nationalitäten zum Flanieren, Spazieren, Chillen und mancherorts auch Grillen. Spontane Open-Air-Konzerte mehr oder weniger begabter Bands und Aufführungen von Theatergruppen unter freiem Himmel sorgen speziell in den zentralen und „hippen“ Bezirken Friedrichshain, Mitte, Kreuzberg, Neukölln und Prenzlauer Berg, aber auch „jot-we-de“ (janz weit draußen) für kostenlose Unterhaltung. Wir haben für dich ein paar tolle Berliner Locations aufgesucht, die im Sommer auf jeden Fall einen Besuch wert sind.
 

Alte Börse Marzahn, Zur Alten Börse 59, 12681 Berlin

Alte Börse Marzahn
Foto: Alte Börse Marzahn PR

Auf dem riesigen Gelände des ehemaligen „Magerviehhofs Friedrichsfelde“ zwischen den beiden S-Bahnhöfen Springfuhl und Friedrichfelde-Ost wurden ab ca. 1900 tagtäglich Hunderte Gänse, Schafe, Rinder und Schweine verkauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Areal zunächst von der Roten Armee und dann von der Nationalen Volksarmee der DDR genutzt. Seit 2013 logieren auf dem 30.000 m² großen Grundstück mit typischen Berliner Backsteinbauten aus der Gründerzeit die weltweit berühmten Metallkünstler aus dem früheren „Tacheles“ und viele weitere Künstler, der Club „Czar Hagestolz“, eine hauseigene Brauerei, ein Kino, eine Cembalowerkstatt, eine Yogaschule sowie eine Filmproduktionsgesellschaft. Immer samstags ab 19.00 Uhr spielen hier Bands, die Räumlichkeiten werden auch für Messen und Seminare genutzt.

» http://alte-boerse-marzahn.de/
 

Monbijou Theater mit Strandbar und Tanz, Gipsstraße 11, 10119 Berlin

Monbijou Theater mit Strandbar und Tanz
Foto: Bernd SchönbergerEigenes Werk, CC-BY-SA 4.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46885451

Das Monbijou Theater wurde 1994 mitten in den „wilden“ 1990er Jahren noch unter dem ursprünglichen Namen „Hexenkessel Hoftheater“ in einem nah gelegenen besetzten Haus von damaligen Ensemblemitgliedern gegründet. Heute besuchen die beiden Spielstätten „Amphitheater“ und „Märchenhütte“ im kleinen Berliner Monbijoupark zwischen Spree und Oranienburger Straße im Bezirk Mitte jährlich etwa 100.000 Gäste. Im jedes Jahr von Neuem errichteten hölzernen Amphitheater mit Platz für 450 Zuschauer gegenüber dem Bodemuseum werden im Sommer unter freiem Himmel täglich Stücke wie zum Beispiel von Shakespeare, Goldoni und Molière aufgeführt. Ebenfalls schon lange legendär sind die sommerlichen Tanzabende und die ab Ende April geöffnete Strandbar, wo jeder Abend einem anderen Tanzstil gewidmet ist.

» http://www.monbijou-theater.de/

 

Treptower Park, Alt-Treptow, 12435 Berlin

Treptower Park
Foto: Self made by Chrissy85, CC BY 3.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16250562

Der heute gut 88 Hektar große Treptower Park im Ortsteil Alt-Treptow des südöstlichen Berliner Bezirks Treptow-Köpenick wurde von 1876 bis 1888 als seinerzeit dringend erforderliche Naherholungsfläche für die damals stark wachsende Bevölkerung angelegt. Die wegen der sonnigen Liegewiesen und breiten Wege bei Spaziergängern, Radfahrern, Skateboardern und Picknickern gleichermaßen beliebte Grünfläche liegt am Südufer der Spree zwischen den Straßen Puschkinallee, Bulgarische Straße und Am Treptower Park. Am besten gelangt man dorthin über den gleichnamigen S-Bahnhof der Berliner Ringbahn, vom Hafen im Park fahren auch die Ausflugsschiffe der Stern- und Kreisschifffahrt. Auf der Insel der Jugend gibt es im Sommer oft Partys und Konzerte. Das markanteste Bauwerk im Park ist das im Jahr 1949 errichtete Sowjetische Ehrenmal.

 

Flohmarkt am Mauerpark, Bernauer Str. 63-64, 13355 Berlin

Mauerpark Berlin
Foto: Niels Elgaard Larsen – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10655046

Schon seit dem Jahr 2004 findet auf dem Großteil des gut 11.000 m² großen Gelände des ehemaligen „Todesstreifens“ an der Eberswalder Straße und Gleimstraße jeden Sonntag ein Floh- und Trödelmarkt statt. Was damals als lediglich überschaubarer Umschlagsplatz für Gebrauchtwaren begonnen hat, ist heute eine der bekanntesten und dementsprechend bestbesuchten Touristenattraktionen im Pankower Ortsteil Prenzlauer Berg. Besonders im Sommer kann es hier ab mittags recht voll werden, da außer den vielen Ständen mit teils skurrilem Angebot auch das ungemein populäre „Karaoke für jedermann“ auf der Bühne des großzügigen Amphitheaters geboten wird. Nach Möglichkeit solltest du dem Flohmarkt am Mauerpark also vormittags einen Besuch abstatten.

 

CAPPUCCINO Grand Café Ku’damm beach, Koenigsallee 5B, 14193 Berlin

CAPPUCCINO Grand Café Ku’damm beach
Foto: CAPPUCCINO Grand Café Ku’damm beach PR

Das CAPPUCCINO Grand Café Ku’damm beach ist, wie der Name schon erahnen lässt, unweit vom Ku’damm entfernt und bietet in der City West einen kleinen Auszeit vom Großstadt-Getümmel. Die Location ist unterteilt in „Beach Area“ und dem „CAPPUCCINO Grand Café Restaurant“, wo man beim Frühstück, Lunch oder aber auch beim Aperitivo und Dinner einen herrlichen Ausblick auf den Halensee genießen kann.
Der Strand ist von 10 – 22 Uhr geöffnet – schwimmen darf man allerdings nur bis 20 Uhr – und das Restaurant von 9 – 24 Uhr. Wer also beim Shoppen auf dem Ku’damm ins Schwitzen gerät, kann sich hier prima eine Abkühlung verschaffen und auch noch die leckere italienische Küche genießen. Das Flair lässt für einen kleinen Augenblich vergessen, dass man in Berlin am Halensee und nicht in Italien an der Adria sitzt.

 

Klunkerkranich, Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin

Klunkerkranich Berlin
Foto & Titelfoto: Klunkerkranich PR / Julian Nelken

Mitten im über Jahrzehnte als „Ghetto“ geächteten und seit Kurzem zum internationalen „Hipstertreffpunkt“ mutierten Norden des Bezirks Neukölln empfängt seit 2013 der Kultur- und Gemeinschaftsdachgarten auf dem Dach des Einkaufszentrums „Neukölln Arcaden“ am U-Bahnhof Rathaus Neukölln Besucher aus aller Welt. Geöffnet ist die, nach einer für seine Ausdauer bekannten afrikanischen Kranichart, Location in der Hauptsaison (Mai bis September) immer von Montag bis Samstag jeweils von 10.00 bis 01:30 Uhr und sonntags von 12:00 – 01:30 Uhr. Die luftig gelegenene „K.antine“ bietet jeden Tag Frühstück ab 10 00 Uhr und verwöhnt dich den ganzen Tag über mit Leckereien wie Pastagerichte, hausgemachte Antipasti und an den Wochenenden wechselnde Tagesgerichte. Für die Unterhaltung sorgen DJs und Livebands. In der Offsaison ab Oktober gibt es hier sogar einen Markt.

» http://www.klunkerkranich.de/

 

Haubentaucher, Revaler Str. 99, 10245 Berlin

Haubentaucher Berlin
Foto: Haubentaucher PR

Der von den Betreibern wohl nicht ganz unabsichtlich nach einem auffällig aussehenden Wasservogel mit ausgeprägtem Kopfschmuck und Balzverhalten benannte Club ist der vorerst letzte Neuzugang auf dem auch sonst für ausgelassenes Nachtleben im In- und Ausland bekannten RAW-Gelände an der Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain. Im Jahr 2015 eröffnet, bietet der gut 7.000 m² große Haubentaucher vor allem das zentrale Badebecken als Herzstück. Neben dem Pool kannst du dich dort auch im Biergarten, in der Lounge mit Hängematten oder in der Konzerthalle vergnügen. Immer donnerstags sowie jeden zweiten Sonntag um 9.00 Uhr wird Yoga am Pool angeboten, im Klub finden im Sommer fast täglich interessante Gigs, Partys und DJ-Sets statt.

» http://haubentaucher.berlin

 

Café am Neuen See, Lichtensteinallee 2, 10787 Berlin

Café am Neuen See Berlin
Foto: Café am Neuen See PR

Im Herz des früheren „Westberlins“ und inmitten der stadtweit zweitgrößten Grünanlage, dem Großen Tiergarten, unweit des Kurfürstendamms und des Zoologischen Gartens, liegt mit dem Café am Neuen See eine landauf landab seit Jahrzehnten bekannte und bewährte Institution der Berliner Sommergastronomie. Hier werden unter hohen Bäumen direkt am angenehm kühlen Wasser bei Weitem nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch zahlreiche schmackhafte Snacks und Speisen im Biergarten (ab 11.00 Uhr) und Restaurant (ab 9.00 Uhr) serviert. Besonders beliebt bei den in jeglicher Hinsicht gemischten Gästen sind die hausgemachten Brezeln und der Leberkäse sowie die krosse Steinofenpizza. Mit einer Gruppe ab vier Personen kannst du dort am tollen „Grillen with the Chef“ teilnehmen.

» http://www.cafeamneuensee.de/

 

Tempelhofer Feld, Tempelhofer Damm 90, 12101 Berlin

Tempelhofer Feld Berlin
Foto: A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace) – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19319053

UPDATE 16.03.2020
Das Thema „Grillen auf dem Tempelhofer Feld“ ist allgegenwärtig, denn die Grünfläche des ausrangierten Flughafens ist der beste öffentliche Ort, um in Berlin zu grillen. Besonders an den Sommer-Wochenenden ist hier Fleisch in der Luft. Die Behörden machen es den Grillmeistern allerdings immer schwerer und passen ständig die Regularien hierfür an. Damit das Grillfest nicht in schlechter Laune endet, fassen wir hier die wichtigsten Punkte für euch zusammen:
Das Grillen auf dem Tempelhofer Feld ist ausschließlich auf den dafür vorgesehenen Grillbereichen erlabt. An den Eingängen des Feldes befinden sich Karten, auf denen die Grillbereiche ausgeschildert sind. Desweiteren ist offenes Feuer auf dem Boden nicht gestattet, ebenso wenig Bodengrills. Jeder Grill muss sich mindestens 25cm über dem Rasen befinden, um diesen nicht zu zerstören/verbrennen. Gasgrills sind tabu und für einen Holzgrill dürfen keine Äste und Zweige verwendet werden. Wer seinen Grill im Boden verankern möchte, der hat schlechte Karten, denn aus Sicherheitsgründen sind Erdnägel und Heringe etc. verboten. Wasserkanister werden für die Befestigung eines Grills empfohlen. Weitere Informationen gibt es auf gruen-berlin.de.

Besucher aus anderen großen Hauptstädten Europas reiben sich meist verwundert die Augen, wenn sie diese riesige Freifläche mitten in Berlin zum ersten Mal sehen, zu unwirklich wirkt das bis zum Horizont reichende Gelände in der ansonsten dicht bebauten Nachbarschaft. Eröffnet wurde der mitunter von manchen auch leicht lyrisch „Tempelhofer Freiheit“ genannte Tempelhofer Park im Frühjahr 2010 auf dem Areal des stillgelegten Flughafens Tempelhof. Mit einem Umfang von 355 Hektar ist der täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang zugängliche Park die größte innerstädtische Freifläche weltweit. Hier kannst du radeln, skaten, grillen, dich sonnen oder spazieren, es gibt auch ein paar Cafés und Bars. Neben dem Haupteingang am Tempelhofer Damm existieren weitere Zugänge an der Oderstraße, am Columbiadamm und an der Golßener Straße.

» https://tempelhofer-feld.berlin.de/

 

Teufelsberg, Teufelsseechaussee, 14055 Berlin

Teufelsberg Berlin
Foto: senorcampesino/iStock.com

UPDATE 16.03.2020
Aktuell ist der größte Teil des Geländes auf dem Teufelsberges geschlossen. Die beliebte Radom Unit und die Kuppel können gegenwärtig also nicht besucht werden. Das Gelände soll allerdings im Sommer 2020 wieder öffnen. Um hier auf dem Laufenden zu bleiben, findet man alle Informationen auf der Webseite des Teufelsberges.

Der „Leibhaftige“ wurde noch nie auf dem nach ihm benannten, offiziell etwas über 120 Meter hohen Hügel aus Trümmerschutt des Zweiten Weltkriegs im Ortsteil Grunewald des südwestlichen Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf gesichtet. Im Sommer sieht man dort aber besonders an den Wochenenden zahlreiche Ausflügler auf Rädern oder zu Fuß. Auch Mountainbiker und Longboarder schätzen den nach den Arkenbergen in Pankow-Blankenfelde zweithöchsten „Berg“ Berlins als Trainingsgelände, es gibt dort auch einen vom Deutschen Alpenverein verwalteten Kletterfelsen. In der Nachbarschaft des Teufelsbergs befindet sich der Drachenberg, wo du bei ausreichend Wind auch Drachen- und Gleitschirmflieger beobachten kannst. Auf dem Berg stehen noch immer die heute arg in Mitleidenschaft gezogenen Ruinen der ehemaligen „Field Station Berlin Teufelsberg“, einer ab 1957 von britischen und US-amerikanischen Sicherheitsdiensten genutzten Einrichtung zur Abhörung des Funkverkehrs in der damaligen DDR.

 

Foto top: Maurice Tricatelle / stock.adobe.com

Ajouré TRAVEL Redaktion
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