„Schlaf weiter Schatz – Sonnenliege ist RESERVIERT!“

Eine Sonnenliege zu reservieren wird teuer! Costa del Sol kassiert ab.

Wir Deutschen sind ja für vieles bekannt. Die halbe Welt denkt, wir rennen nur in Lederhosen durchs Land, die andere Hälfte schätzt uns wegen unserer Pünktlichkeit und unserem ausgeprägtem Geschäftssinn. Die Liste könnte ewig so weiter gehen, aber hier und da ist das ein oder andere Vorurteil gerechtfertigt. Die Sonnenliege – des Deutschen beliebtestes „Reservierungs-Objekt“.

Sogar in Automobil-Fernsehspots macht man sich über die Tatsache lustig, dass die Deutschen im Urlaub gerne mal eine Sonnenliege am Strand und gleichzeitig an der besten Stelle reservieren, in dem sie ein Handtuch drauf legen, am besten noch ein paar Badelatschen darunter stellen (es soll ja echt wirken) und dann gemütlich drei bis fünf Stunden weiter im Zimmer schlafen, denn es ist ja erst fünf Uhr morgens. Dann wird gefrühstückt, kurz durchs Hotel oder Resort gelatscht, die Frau geht mal eben in eine Hotel-Boutique shoppen, denn 18 mitgebrachte Bikinis reichen nicht! Der Mann sucht eine Bildzeitung, die er in Ruhe auf der Toilette lesen möchte. Ohne es zu bemerken sind fünf bis neun Stunden vergangen, aber das macht ja nichts, denn die Liegen am Strand sind ja reserviert. „Wie praktisch, dass ich mir heute Morgen um 5 Uhr den Wecker gestellt habe, um kurz zum Strand zu gehen“ denkt man sich in dieser Situation und ist mächtig stolz auf sein engagiertes Handeln und seine ausgebuffte Idee, die man natürlich „als einziger“ hatte. Da man anscheinend doch nicht der einzige war, tauscht man am Strand mit den anderen „Handtuch-Werfern“ ein freundliches „Guten Morgen“ aus und schlappt wieder zurück. Dass die restlichen Hotelgäste neben einem Handtuchfriedhof am Strand keine freie Stelle mehr sehen können juckt uns ja reichlich wenig, denn wir haben ja alles was wir brauchen. Zwei liegen in der Sonne und zwei im Schatten. Der Trend geht nämlich zur Zweitliege.
Natürlich ist dies ein internationales Problem mit den reservierten Liegen und das machen auch bei weitem nicht nur die gern gesehenen deutschen Gäste, sondern auch alle anderen. Naja, vielleicht nicht so exzessiv wie wir, aber trotzdem.
Spanien schiebt nun einen Riegel davor. Besser gesagt der Küstenabschnitt „Costa Del Sol“ im Süden der iberischen Halbinsel. Hier patrouillieren nun Strandpolizisten auf der Suche nach „Verbrechern“, die die besten Plätze blockieren, in dem Sonnenliegen reserviert werden, ohne dass man sich dabei selbst auch nur ansatzweise in der Nähe aufhält. Der ganze Krempel wird eingesackt und mitgenommen und kann, gegen eine, nennen wir es „Gebühr“, wieder freigekauft werden. Wie hoch diese Gebühr ist, steht ebenfalls fest. Nicht weniger als € 30 kostet uns der Spaß – sofern wir ihn wieder haben wollen. Holen wir das „Strandgut“ nicht binnen 14 Tagen wieder ab, wir es vernichtet.
Der Hauptgrund für die Einführung der nicht ganz neuen Maßnahme macht in den Augen der meisten Urlauber Sinn. Die Strände an der Costa Del Sol sind nicht all zu groß und schnell sind die besten Plätze weg. Hierüber ärgern sich natürlich alle, was letztendlich dazu führte, dass man sich etwas einfallen lassen musste.

Foto: Laura Pashkevich / stock.adobe.com
Quelle: BBC

Daniel Heilig
Daniel Heilig
Daniel zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Interessen und Vorlieben aus, die seine Persönlichkeit und Arbeit prägen. Seine Begeisterung fürs Reisen, Marken wie NIKE und die Welt der Tattoos, gepaart mit einer Vorliebe für die dynamische Atmosphäre Berlins und die Ästhetik von Schwarz-Weiß-Designs, spiegelt sich in seinem kreativen Ausdruck wider.

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