Der Weiße Hai: Tauchen in Südafrika

Haitauchen in Gansbaai: „down, down, down“! Der Weiße Hai

Wer kennt ihn nicht, den legendären amerikanischen Spielfilm „Der Weiße Hai“ von Kultregisseur Steven Spielberg?! Dieser Film löste bei vielen Menschen Furcht vor „den großen Weißen“ (engl.: the great white) aus, aber auch gleichzeitig eine beängstigende Faszination. Was ist es nun? Panik, Ehrfurcht oder doch Begeisterung?

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Weißer Hai
Foto: Alexius Sutandio / Shutterstock.com

Es gibt heutzutage nichts, was es auf dieser Welt nicht gibt. Das sogenannte Käfigtauchen mit Haien ist aktuell gang und gäbe in Südafrika und ein absoluter Klassiker unter den Touristen. Der perfekte Ort, die besten Bedingungen und die größten Chancen mit Weißen Haien zu tauchen, ist Gansbaai.
Du findest Gansbaai direkt auf der wunderschönen Garden Route in Richtung Kapstadt (ca. 160 KM entfernt). Ein kleines beschauliches Örtchen mit einem einmaligen und zu tiefst beeindruckenden Erlebnis: Käfigtauchen mit Weißen Haien.

Mit einem Boot, welches dem aus dem Hollywoodstreifen sehr ähnelt, beginnen die Touren schon meist am frühen Morgen.
Ajoure Tipp: Bucht diesen Trip schon im Voraus, denn die Plätze auf den Booten sind begehrt und somit früh ausverkauft. Also, wenn ihr nur auf der Durchreise seid, dann rechtzeitig informieren und reservieren. Ein Urlaub in Kapstadt ohne Haitauchen, ist kein perfekter Urlaub – glaubt mir!
Dieses Feeling ist eigentlich unbezahlbar! Aber der Reihe nach…

Gestärkt durch das gesponserte Frühstück, einem Motivationsfilm, sowie der Erläuterung der üblichen Sicherheitshinweise ging der einmalige Trip endlich los. Es war kalt, windig und leicht regnerisch – kein Schönwetterbootsausflug. Somit typische Bedingungen für ein Kentern und prompt schossen mir die Bilder aus dem Kinofilm in den Kopf. Das Boot ist mit ca. 20 Personen gut gefüllt und bereit für die halbstündige Fahrt hinaus aufs tiefe, weite und verlassene Meer.
Von Möwen begleitet kamen wir unserer Haltestelle näher und näher. Der Motor wurde leiser und die Crew bereitete sich vor.

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Möwen, die um unser Boot herum fliegen
Foto: Fiona Ayerst / Shutterstock.com

Die See war rau, Köder wurden über Bord geschmissen und das Wasser verfärbte sich blutrot. Ich kann mich nur wiederholen: Fantastische Augenblicke und ihr fühlt euch live dabei, bei eurem persönlichen Film „Der weiße Hai“. Wie in jeder Story gibt es natürlich auch hier ein ABER. Na ja, zwei. Erstens wird der Hälfte der Teilnehmer durch das ständige Schwanken des Bootes schlecht und zweitens ist das Wasser sau kalt. Nicht etwas kalt, sondern arschkalt! Das Übergeben der Leute werde ich hier nicht weiter erläutern.
Ich muss zugeben, ich war kurz davor nicht ins Wasser zu gehen. Ja „Jammerlappen“ denkt ihr jetzt. Aber es fehlte nicht viel, dass ich mich mit dem Anblick des größten Raubfisches vom Boot aus begnügte und für mich nur ein paar Erinnerungsfotos schießen wollte. Zu schlecht war mir und das Unwohlsein ließ einfach nicht nach. Diese Schmach konnte ich mir aber natürlich nicht geben… Immer sieben Leute gingen pro Tauchgang ins Wasser bzw. in den Käfig. Nach dem ersten Durchgang reichte es mir, ich zog mein Neoprenanzug an, schnappte mir meine Brille und stieg die unheimliche Treppe in den Käfig hinunter. OK, schon einmal im eiskalten Wasser angekommen und somit der (vermeintlichen) „Bestie“ einen Schritt näher. Es folgt eine Wortfolge, die ich mein Leben nie mehr vergessen werde. Immer wenn sich der Weiße Hai dem riesigen Fischkopf (Köder) näherte schrie ein Crew-Mitglied die magischen Worte: „down, down, down“! Jetzt musste alles schnell gehen, ich darf keine Sekunde verlieren. Hände an den Käfig, Luft holen, abtauchen und Augen auf! Wo ist er? Von wo kommt er? Hektisch schaute ich um mich, nach links, nach rechts und wieder nach links. Und dann war es endlich soweit. Da war er! Der wahrhaft lebendige Weiße Hai. WOW!

Einen halben Meter von mir entfernt, lediglich durch Gitterstäbe getrennt. Ein unglaubliches Gefühl, Wahnsinn! Auge um Auge mit dem gefährlichsten Tier der Meere. Ihr müsst versuchen diese Augenblicke zu genießen, denn sie dauern nicht lange. Ich bekam den Hai circa Sieben Mal zu Gesicht, bis Kälte und Erschöpfung mich zur Aufgabe zwangen. Unterschätzt es nicht, durch das schlechte windige Wetter und dieses unglaublich kalte Wasser wird dieses einmalige Schauspiel, je länger es dauert, immer unangenehmer. Was soll´s? Auf dem Boot angekommen, will man sofort wieder rein. Mit dieser Erfahrung seid ihr beim nächsten Mal schlauer und wisst gewisse Situation besser einzuschätzen. Wenn das Meer noch klarer und somit die Sicht noch besser gewesen wäre, ist es ein Naturspektakel welches seines Gleichen sucht. Wenn ihr also jemals nach Gansbaai kommt, müsst (!) ihr diese Tour buchen und ihr gelangt selbst in den Genuss der faszinierenden Wortfolge auf offenem Meer: „down, down, down“!

Ich weiß natürlich, dass Haifische, besonders der sagenumwobene und mit Vorurteilen behaftete Weiße Hai, keine „Bestien“, sondern einfach nur Raubfische sind, die ihrem Trieb nachgehen. Und viele Geschichten und Vorurteile über die Räuber der Meere sind fehlinterpretiert oder gar erfunden. Aber wenn ihr an dem Punkt ankommt, wo ihr diesem Koloss in die Augen schauen könnt, dann ist euch egal was stimmt oder erfunden ist: Ihr habt gewaltigen Respekt vor diesem Tier und der erste Gedanke ist nichts anderes als ein innerlich lautes und ohrenbetäubendes „oh-shit!“.

Ich wünsche euch jedenfalls jetzt schon viel Spaß und hoffe, ihr werden den „Great-White“ zu Gesicht bekommen.

Foto top: Le Bouil Baptiste / stock.adobe.com

Michael Malmer
Michael Malmer
Michael Malmer ist ein Reise-Redakteur, dessen Leidenschaft für das Leben in jedem seiner Artikel spürbar ist. Ein echter Iron Man-Fan, der die Sonne und Hollywoods Glanz liebt, findet er immer wieder Wege, seine Leser an exotische Strände und aufregende Orte zu entführen. Michaels Lebensmotto YOLO spiegelt sich in seiner Liebe zum Lachen, Sport und Style wider. Als stolzer Sohn aus Dudenhofen und treuer Fan von Schalke 04, zeigt Michael, dass er seine Wurzeln nie vergisst, egal wie weit seine Reisen ihn führen.

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